Fynn Entjer und Tienke Alberts
Wir haben uns mit den Stolpersteinen, die man häufig hier in Emden sieht, beschäftigt. Stolpersteine sind 9×9 cm große Quader-Steine mit Messingauflage, die in Gehwege eingelassen werden, direkt vor den Häusern, indem die Opfer des Naziregimes, die auf dem Stein vermerkt sind, wohnten. Auf dem Stein ist oben der Name des Opfers, dann das
Geburtsjahr, das Jahr der Deportation und dann, wenn vorhanden das Todes- bzw. das Ermordungsjahr.
Der Künstler Gunter Demnig entwickelte die Idee mit den Stolpersteinen, um an die Opfer des Faschismusses zu erinnern. Die Idee kam, weil er den Menschen ihren Namen und ihre Identität zurückgeben wollte, damit sie nicht vergessen werden. Beim überqueren eines Steines sollte man über sie „stolpern“ und dadurch an sie denken. Die Idee hat sich verbreitet und mittlerweile haben bereits 650 Städte und Gemeinden in Deutschland, den
Niederlanden, Polen, Ungarn, Österreich, Frankreich und in der Ukraine Stolpersteine in ihren Gehwegen.
Wir beide fanden die Idee, an die Opfer dieser schrecklichen Taten und Zeiten zu erinnern, sehr gut. Man sollte nicht schweigen und vergessen, was passiert ist. Stattdessen sollte man alles versuchen, um so etwas erneut zu verhindern, dazu gehört auch, überall wo es passt, darauf Aufmerksam zu machen.
Jeder, der einmal durch die Emder Innenstadt gelaufen ist,
hat schon einmal die gold/gelb-braunen Steine bemerkt und ist wahrscheinlich auch schon
einmal auf einen draufgetreten und darin haben wir ein Problem gesehen. Charlotte
Knobloch macht genau darauf auch aufmerksam. Wenn man durch die Stadt läuft und so
einen Stein sieht ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass man auf sie drauftritt. Das wirkt
respektlos dem Opfer gegenüber. Viele Städte verteidigen die Stolpersteine, doch München
hat tatsächlich die Steine in den Gehwegen vor den Häusern zu kleinen Tafeln an der
Hauswand in 1,86 m Höhe geändert.
Um diese Art des Gedenkens zu unterstützen haben wir uns Stolpersteine gesucht und
versucht sie mithilfe eines Mobiles auf Augenhöhe des Menschen zu bringen, sodass man
quasi mit dem Opfer auf einer Höhe ist. Deshalb heißt unser Projekt auch: „Stolpersteine auf
Augenhöhe“.
