Rathaus und Bunker – wie verändern sich diese beiden Gebäude im Laufe der Jahrzehnte in Emden?
Schüler des wpk – Kurs Kunst und Geschichte setzen sich mit dieser Problematik in Text und Bildarbeit auseinander.
Emder Rathaus
Das Emder Rathaus ist wohl eines der Gebäude, die man direkt vor Augen hat, wenn man an Emden
denkt. Das Rathaus in der Brückstraße wurde im 16. Jahrhundert genauer gesagt in den Jahren
1574-1576 erbaut. Der belgische Stadtbaumeister Laurens van Steenwinckel hatte bei diesem
großen Projekt die Leitung. Nicht nur der Antwerpener hatte einen großen Einfluss auf das
Aussehen des Rathauses, sondern auch die Glasmaler Rudolf und Otto Lindemann, die 1912
zahlreiche prunkvolle Glasfenster für das Rathaus schufen. Das Rathaus erlitt nicht allzu lange Zeit
danach einen riesigen Schaden. Denn am 6. September 1944 wurde Emden von einem 18-minütigen
Luftangriff der alliierten Truppen überrascht. Dabei wurden nicht nur große Teile der umliegenden
Innenstadt zerstört, sondern auch das Rathaus wurde bis auf die Grundmauern zerbombt. Nach
Ende des Krieges begann dann aber der Wiederaufbau des Rathauses. Es wurde modern, aber auchs
mit alten Teilen nach und nach neu aufgebaut. Dann, am 6.September 1962, 18 Jahre nach der
Zerstörung, war es endlich so weit, das Rathaus wurde wiedereröffnet. Nun sollte es aber nicht
mehr zur Verwaltung genutzt werden, sondern zur Kulturstätte werden. Durch die dauerhafte
Ausstellung der Rüstkammer und verschiedene andere Ausstellungen die folgten, wurde das allseits
Bekannte „Ostfriesische Landesmuseum Emden“ gegründet. Das seither ihren Sitz im Emder
Rathaus hat. Aufgrund dieser beeindruckenden Geschichte des Emder Rathauses am Delft lag
unsere Intention darin, die Veränderung des Rathauses nach der Zerstörung bis heute aufzuzeigen.




Quelle: Stadt Emden
Bunker in Emden
Ein essentieller Teil von Emdens Geschichte sind die Bombenangriffe während des Zweiten
Weltkriegs auf die Stadt. Als Seehafenstadt war es einen relevantes Ziel für die Alliierten.
Als Schutzmaßnahmen wurden 35 verschiedenste Luftschutzbunker in Emden gebaut.
Diese Bunker sind einige der wenigen Gebäude die die Bombardierung überstanden haben. Über
die Zeit haben sie sich, wie das Stadtbild, geändert und sind deshalb es wert genau angesehen zu
werden.
Bunker am Katergang


Inmitten des Stadtkerns von Emden befindet sich im Katergang ein 7 stöckiger Hochbunker mit ca.
2 m starken Außenwänden. Dieser wurde ca. 1942 erbaut. Nach dem 2. Weltkrieg bis ca. 2010
unterlag der Bunker der sogenannten Zivilschutzbindung. Bei evtl. Katastrophenfällen hätte er
wieder in Betrieb genommen werden können. 2017 ist der Bunker von der damaligen Eigentümerin,
der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, öffentlich zum Verkauf angeboten und privatisiert
worden. Heutzutage ist der Bunker von Häusern umgeben.
Bunker am Bahnhofsplatz
Am Bahnhofsplatz in Emden steht für alle weit sichtbar ein 6 stöckiger Hochbunker mit 2 m starken Außenwänden. Dieser wurde ca. 1941-1942 erbaut und sollte Menschen vor einem Bombenangriff schützen. Nach dem 2. Weltkrieg, bis ca. 2010, unterlag der Bunker der sogenannten Zivilschutzbindung. Bei evtl. Katastrophenfällen hätte er wieder in
Betrieb genommen werden können. Heutzutage befinden sich an den Außenmauern große Werbebanner der Stadtwerke Emden und der Firma Thiele Tee und einige Räume werden von den Emder Modelldampffreunden e.V. genutzt, die direkt angrenzend eine Kleinbahn betreiben.




Bunker am Bahnhofsplatz
In der Altstadt von Emden befindet sich in der Holzsägerstraße das Bunkermuseum. In dem ehemaligen ca. 1942 erbauten 6stöckigen Luftschutzbunker kann man die Geschichte der Emder Bunker und das Leben in diesen zu Kriegszeiten nachvollziehen. Im 2. Weltkrieg bot der Bunker Platz für ca. 360 Menschen.



Quelle: Bundesanstalt für Immobilienaufgaben